Vom Übersetzen. Basler Gespräche VIII, mit Irene Weber Henking und Camille Luscher
Übersetzungen sind allgegenwärtig: Ohne sie bliebe uns vieles unverständlich oder gar verschlossen. Im Alltag, im Berufsleben, aber auch in der Literatur sind wir darauf angewiesen. Doch wie lernt man das Übersetzen literarischer Texte? Manchen mag es reichen, sich autodidaktisch die nötige Erfahrung zu erarbeiten. Aber gibt es auch entsprechende Studiengänge an den Hochschulen? Wo und wie kann man in der Schweiz literarische Übersetzung studieren? Wie sieht diese Ausbildung aus und welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden vorausgesetzt? Und wie kommt man vom Masterdiplom zum ersten Übersetzungsauftrag? Über diese und andere Fragen unterhalten sich Martin Zingg und Marco Kunz mit Irene Weber Henking und Camille Luscher vom Centre de traduction littéraire der Universität Lausanne.
Irene Weber Henking, geb. 1964 in Uster, studierte Germanistik, Linguistik und Hispanistik in Lausanne und Salamanca. Seit 1999 ist sie Professeure associée und Direktorin des Centre de traduction littéraire an der Universität Lausanne, wo sie auch das interdisziplinäre Masterprogramm für literarisches Übersetzen leitet. Irene Weber Henking ist Präsidentin der Stiftung Prix lémanique de la traduction, Herausgeberin der Cahiers du Centre de traduction littéraire de Lausanne und der Cahiers du Prix lémanique de la traduction sowie Mitherausgeberin der Sammlung Poésie bilingue bei den éditions en bas. Zu ihren Forschungsschwerpunkten (Analyse, Theorien und Geschichte des literarischen Übersetzens; Interkulturalität; Transkulturalität; Schweizer Literatur der Gegenwart) hat sie mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze auf Deutsch und Französisch veröffentlicht.
Camille Luscher, geb. 1987, studierte Germanistik und Français moderne an der Universität Lausanne sowie Contemporary Art Practice im Bereich Literatur/Übersetzen an der Hochschule der Künste in Bern. Seit 2013 ist sie Mitarbeiterin am Centre de traduction littéraire de Lausanne neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Literaturübersetzerin. Sie hat unter anderem Werke von Annette Hug, Eleonore Frey, Arno Camenisch und Max Frisch übersetzt. Sie sitzt im Vorstand der AdS Autorinnen und Autoren der Schweiz und ist seit Januar 2019 verantwortlich der Reihe “domaine allemand” bei den Editions Zoé, in Genf.
Die Heinrich Enrique Beck- Stiftung, die sich um das nachgelassene Werk des Lorca-Übersetzers H. E. Beck kümmert, möchte die Auseinandersetzung mit Fragen rund um das Übersetzen beleben. Sie organisiert eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Vom Übersetzen. Basler Gespräche", welche in loser Folge zu öffentlichen Veranstaltungen einlädt. Dabei äußern sich literarische Übersetzer und Übersetzerinnen zu Aspekten ihrer Arbeit und gewähren einen Blick in ihre Werkstatt.