Colloque co-organisé par Dr. Elias Zimmermann (Section d'allemand), Prof. Hans-Georg von Arburg (Section d'allemand) et Prof. Davide Giuriato (Université de Zürich)
Grenzwertige Ästhetik
Drastik und Erhabenheit von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart
Wo ‹ästhetische Grenzphänomene› ausgemacht werden, stellen sich Fragen nach dem Bereich der Ästhetik selbst: Ist sein ‹Äußeres› Schund, Nicht-Kunst oder empirisch erfahrbare Welt? Sind solche Grenzziehungen noch zu rechtfertigen, wenn ‹Überschreitungen ästhetischer Grenzen› als probates Mittel der Kunst betrachtet werden? Dient letztlich eine Topologie der Ästhetik nur noch dem Nachvollzug historischer Modelle? Oder sind alle ästhetischen Vorstellungen Grenzwerte, die sich dem Undarstellbaren oder dem realen Empfinden annähern?
Unter den Begriffen der Drastik und Erhabenheit wurden und werden ästhetische Vorstellungen und emotionale Zustände nicht nur gegenseitig angenähert, sondern überlagern sich oder werden gar ununterscheidbar. Mit diesem Prozess einher geht die Vermischung des Ästhetischen mit dem Ethischen. Wo Emotionen unmittelbar wirkkräftig werden, droht Kunst moralisch, politisch oder psychisch ‹gefährliche› Empfindungen zu erzeugen. Der Tagungstitel «Grenzwertige Ästhetik» bezeichnet sowohl das umgangssprachlich ‹Grenzwertige›, d.h. das ethisch und psychisch Gefährliche, wie auch die ab- und entgrenzenden Bewegungen der Ästhetik zwischen Normativität und Kritik. Dabei sollen nicht nur Einzelphänomene, sondern anhand der Kategorien Drastik und Erhabenheit größere Zusammenhänge in den Blick genommen werden.
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