45 Minuten mit Marina Rougemont, Übersetzungswissenschaftlerin.
Fega Frisch (1878–1964) flüchtete 1933 von Berlin nach Ascona. Seit 1909 hatte sie sich als Übersetzerin aus dem Russischen profiliert. Im Exil übte sie diesen Beruf weiter aus, aber unter anderen Vorzeichen: Sie musste eingeschränkte Publikationsmöglichkeiten und tiefe Honorare hinnehmen. Die Zäsur, die die Flucht in ihrem Schaffen darstellt, ist exemplarisch für viele emigrierte Übersetzer:innen. Die Übersetzungswissenschaftlerin Marina Rougemont gibt Einblick in das Leben und literarische Schaffen von Fega Frisch. Ausserdem stellt sie das Forschungsprojekt Exil: Trans vor, das Übersetzer:innen im Exil von 1933–1945 gewidmet war. Marina Rougemont hat im Rahmen dieser Forschungskooperation der Universitäten Main/Germersheim, Wien und Lausanne von 2019 bis 2022 Fega Frischs Nachlass im Leo Baeck Institute (New York) ausgewertet.
Im Rahmen der Ausstellung «Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» (15. April – 10. Juni 2023 in der Galerie Litar); eine Kooperation mit dem Centre de traduction littéraire der Universität Lausanne.
Der Vortrag findet über Zoom statt; die Teilnahme ist kostenlos.
Online-Veranstaltung (anmeldung und Link: info@litar.ch)
im Rahmen von der Austtellung Frisch und Fein Exil Zürich 1933
Ausstellung 15. April bis 10. Juni 2023
Galerie Litar Zürich
Der 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen von Mai 1933 ist Anlass für eine Ausstellung zu Zürich als Ort des literarischen Exils.
Doch für einmal geht es nicht um bekannte Autorinnen und Autoren wie Thomas Mann oder Else Lasker-Schüler. Im Mittelpunkt stehen acht Übersetzerinnen: Trude Fein, Fega Frisch, Edith Gradmann-Gernsheim, Anna Katharina Rehmann-Salten, Eva Maria Röder-Kann, Eva Salomonski, Nettie Sutro und Ursulavon Wiese.
Nie gehört – nie gelesen? So geht es wohl den meisten. Denn viel zu rasch gingen diese Übersetzerinnen vergessen.
Die Galerie Litar wird für die Dauer der Ausstellung in eine Exil-Bibliothek verwandelt: Sie bietet viele Entdeckungen und lädt zum Schmökern und Verweilen ein.
Ausgewählte Dokumente geben Einblick in Leben und Schaffen dieser unerlässlichen Literaturvermittlerinnen, und mit einer Installation aus Text und Bild erhalten sie den ihnen gebührenden Raum.